Dies ist eine gefährliche Entwicklung, genährt durch spektakuläre Berichte über Bodygards im Irak. An die Presse sei zuerst appelliert, den Beruf des Personenschützers nicht in der Darstellung zu verwechseln mit dem militärisch ausgebildeten Begleitschützer in Krisenregionen, die ganz andere Anforderungen stellen, als eine klassisch durch Gewaltkriminalität gefährdete Schutzperson in einem weitestgehend sicheren Territorium, wie Europa. Derartige Spezialausbildungen werden in Deutschland nicht ausreichend angeboten, amerikanische, englische und französische Firmen sind auf diesem Gebiet vorrangig tätig. Das hängt auch damit zusammen, dass besonders aus diesen Ländern die im Irak privat tätigen Sicherheitsunternehmen mit dem für diese speziellen Schutzaufträge notwendigen militärischen Hintergrund kommen, aktuell wohl mehrere zehntausend größtenteils mit Kampferfahrungen. In Deutschland ist eine gute Personenschutzausbildung schon eine Rarität, weil noch nicht zentral geregelt und geprüft.
Natürlich kann ein Bodygard vor Ort mit den entsprechenden Fähigkeiten Risiken mit minimieren, wichtiger erscheinen jedoch andere Fragen. Zuerst sicher die nach der tatsächlichen Notwendigkeit eines Aufenthaltes in Krisenregionen, dann nach den tatsächlich professionellen Vorbereitungen der im Irak zwingend tätigen Personen bereits in Deutschland auf diese Einsätze einschließlich Reaktionstraining für voraussehbare Ereignisse und natürlich vor Ort der ganzheitliche Schutz und immer wieder die Kontrolle des eigenen Verhaltens besonders bei längeren Aufenthalten. Das erfordert ein ganzheitliches Schutzkonzept, in das sich dann auch ein Personenschützer mit der richtigen Qualifikation einordnen kann. Die Risiken eines kriegsähnlichen Zustandes mit unkalkulierbarem Fernbeschuss, Entführungsindustrie, Selbstmordattentätern usw. bleiben!