Dies ist ein Dilemma, lösbar nur über externe Hilfe. Dazu kommt das Problem mit den Motiven, zu eigenen Vorteilen oder im Interesse des Unternehmens, die Ausrede vieler Führungskräfte. Sie übersehen allerdings oft dabei ihren indirekten Nutzen.
In den vergangenen zwei Jahren seien fast 40 Prozent aller deutschen Unternehmen von kriminellen Angriffen im Wirtschaftsbereich geschädigt worden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers. Insoweit verwundert es sicher nicht, dass die Insolvenz des WM-Maskottchen-Herstellers Goleo, die Fa. Nici, nicht vom schleppenden Absatz von Goleo, sondern durch Betrug der Geschäftsführung im Umfang von ca. 40 Mio. Euro verusacht wurde. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass das führende Wirtschaftmagazin, die Wirtschaftswoche, in ihrem Heft 21/2006 diesen Hintergrund ignoriert und Goleo zum "Absteiger der Woche" als Insolvenzursache erklärt. Auch die dort veröffentlichte Lizenzgebühr soll nicht 28 Mio. €, sondern laut "Berliner Zeitung" vom 20./21.05.2006 nur einen einstelligen Millionenbetrag gekostet haben. Hier seien sorgfältigere Recherchen angemahnt oder besteht nur ein gebremstes Interesse an derartigen kriminellen Hintergründen? Auffallend ist schon, dass das gleiche Wirtschaftsmagazin einem der aktuell größten Betrugsdelikte, der HEROS-Pleite, bisher sehr wenig Aufmerksamkeit schenkte, nicht ein bewertender Artikel. Dabei gabe es rechtzeitig bereits im Juni 2005 einen Insidertipp an diese Zeitschrift, der wohl nicht verfolgt wurde. Wieviel Interesse besteht also an der Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität oder beginnt bereits die Gewöhnung an sie als ungeliebter, aber immanenter Bestandteil des Geschäftslebens? Und kann man eigentlich noch ohne Erfolg haben?
ISG ist Optimist und bietet kompetente Unterstützung bei Prävention, Aufdeckung und Verfolgung.