Sicherheitsberatung 
Sicherheitsausbildung & Markensicherheitstechnik
  • Sicherheitsberatungen

    Sicherheitsberatungen Sicherheitskonzepte Sicherheitsmanagement   Analysen Planungen Projekte Ganzheitliche Lösungen

  • Ausbildung

    ROTEIV®-Bildungszentrum - die zertifizierte Sicherheitsfachschule in Berlin  Umschulungen Weiterbildungen Brand- und Arbeitsschutzausbildungen uvm.

  • Shop

    Technische Projekte, Markensicherheitstechnik und komplette Sicherungsanlagen Beratungsangebote oder Online im ROTEIV ® -Onlineshop

Eine mitten im Kurs ab­ge­bro­che­ne Förderung der Teil­neh­mer eines För­der­mit­tel­ge­bers und damit das Zwangs­en­de einer Per­so­nen­schutz­aus­bil­dung, oder das, was man dafür ausgab, die Be­wil­li­gung neuer För­der­mit­tel für einen totalen Neuanfang beim ISG-​Bil­dungs­zen­trum Berlin für Abbrecher - es sind schon dra­ma­ti­sche In­for­ma­tio­nen, die scheib­schen­wei­se in die Öf­f­ent­lich­keit gelangen. Es waren keine Neulinge am Bil­dungs­markt, sondern in Berlin und Bran­den­burg be­kann­te­re Bil­dungs­trä­ger, deren Per­so­nen­schutz­aus­bil­dung of­fen­sicht­lich nicht mehr den Min­dest­an­for­de­run­gen ent­spricht.

Das ändert auch die nach wie vor her­vor­ra­gen­de (Klick-​be­zahl­te) Plat­zie­rung beim Goog­le-​Such­dienst nicht, eher ein Hinweis, wo die Gelder tat­säch­lich hin­flos­sen, wenn sie in der Aus­bil­dung fehlten. Wenn über 40 Kurs­teil­neh­mer - wohl­ge­merkt in einem Kurs - den ganzen Tag un­be­schäf­tigt darauf warten, auch einmal schießen zu dürfen, zählt das sicher nicht zum per­so­nen­schutz­be­zo­ge­nem Schieß­trai­ning. Das ist aber nur ein winziger Aspekt, das die "Fach­do­zen­ten" aus den eigenen vor­he­ri­gen Kursen gewonnen wurden, ein weiterer und das läßt sich fort­set­zen. Ein anderer Bil­dungs­trä­ger wiederum bezahlt seine Dozenten bereits seit Monaten nicht mehr, Aus­bil­dungs­be­stand­tei­le wurden drastisch reduziert. Diese Bil­dungs­trä­ger werben nach wie vor mit IHK-​Zer­ti­fi­kats­prü­fun­gen - gemeint ist nun wohl die in der Regel bei allen Per­so­nen­schutz­ba­sis­aus­bil­dung aufgrund ge­wer­be­recht­li­cher For­de­run­gen in­te­grier­te IHK-​Sach­kun­de­prü­fung. Das ist löblich, zeichnet aber einen Per­so­nen­schutz­kurs nicht besonders aus. Dazu gehört noch eine IHK-​Zer­ti­fi­kats­prü­fung. Weiterhin sollte der Bil­dungs­trä­ger nach DIN EN ISO 9001:2008 zer­ti­fi­ziert und nach AZWV-​zu­ge­las­sen sowie vom Bun­­des­ver­­­band Deutscher Wach- und Si­cher­heits­­un­­ter­­neh­­men e.V. als Si­cher­heits­­­fach­­schu­le zer­ti­fi­ziert sein. Das sind aber auch nur An­halts­punk­te, dazu kommen Kur­s­in­hal­te und Dozenten.

Wo liegt das Problem, welches sich in der Krise wohl zu­ge­spitzt hat? Für die Per­so­nen­schüt­zer gibt es, wie auch für die Detektive im Er­mitt­lungs­dienst (Pri­vat-​De­tek­ti­ve), weder einen Be­rufs­ab­schluss noch bun­des­ein­heit­li­che Ori­en­tie­run­gen oder gar IHK-​Prü­fun­gen mit ab­ge­stimm­ten Inhalten ent­spre­chend den Markt­be­dürf­nis­sen, den in­ter­na­tio­nal oder be­hörd­lich üblichen Inhalten. Was es gibt, sind viele Kurs­an­ge­bo­te mit un­ter­schied­lichs­ten Titeln und Inhalten, die entfernt sind vom realen Bedarf. Durch die fehlenden Ori­en­tie­run­gen bei den Per­so­nen­schüt­zern und Er­mitt­ler-​De­tek­ti­ven werden "Pri­vat­in­itia­ti­ven" selbst ernannter Experten geradezu her­aus­ge­for­dert.

Der Markt ist übrigens sehr klein, ge­fähr­de­te Deutsche haben nicht gern den Mann bzw. die Frau un­mit­tel­bar an ihrer Seite. Ein guter Per­so­nen­schüt­zer erfährt mehr, als der Fam­li­en­an­walt. Leider sind gute Per­so­nen­schüt­zer selten, für die es übrigens schon einen fast elitären Markt gibt.

Daneben gibt es aber viele In­ter­es­sen­ten, die aus ver­schie­dens­ten Gründen Per­so­nen­schutz, besser Be­gleit­schutz und Be­gleit­s­er­vice mit Ob­jekt­schutz­kom­po­nen­ten für notwendig erachten. Al­ler­dings liegt hier kaum eine tat­säch­li­che per­so­nen­be­zo­ge­ne Ge­fähr­dung vor, partiell Be­läs­ti­gun­gen, Sta­tus-​Sym­bol­den­ken, all­ge­mei­ne be­rufs­be­ding­te Ge­fähr­dun­gen ohne das Leib und Leben bedroht sind. Dazu kommen recht um­fang­reich die Ver­an­stal­tungs­or­ga­ni­sa­to­ren mit dif­fern­zier­ten Si­cher­heits­be­dür­n­is­sen im Ver­an­stal­tungs-​, Personen- und Ob­jekt­schutz. Gefordert ist für diese Ziel­grup­pen mehr der uni­ver­sel­le Si­cher­heits­dienst­leis­ter mit Per­so­nen­schutz-​Ba­sis­wis­sen, der dem B- und C-​Pro­mi­nen­ten zur Seite steht. Diese Be­dürf­nis­se sollen nicht zerredet werden, dieser Markt ist da und erfordert auch eine ent­spre­chen­de Aus­bil­dung. Aber auch dafür reicht es oft nicht bei den an­ge­bo­te­nen Maßnahmen. Wer jahrlang be­hörd­li­cher Per­so­nen­schüt­zer war, ist nicht zwingend ein qua­li­fi­zier­ter Ausbilder oder Ein­satz­or­ga­ni­sa­tor. Noch zwei­fel­haf­ter sind derartige Be­fä­hi­gun­gen bei ehe­ma­li­gen An­ge­hö­ri­gen von Son­der­ein­satz­kom­man­dos, Bun­des­wehr-​Spe­zi­al­diens­ten u.ä., die in der Regel mit dem Per­so­nen­schutz gar nicht´s oder nur am Rande zu tun hatten. Das glaubt nur der Laie oder ebend der in­ter­es­sier­te Bil­dungs­trä­ger, der eine derartige Aus­bil­dung anbieten will und seine Dozenten und Trainer ent­spre­chend ver­mark­tet. Bei XING kann man dann ab und zu Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwischen diesen "Experten" verfolgen, die sich öf­f­ent­lich ge­gen­sei­tig Kompetenz und sogar die Zu­ge­hö­rig­keit zu diversen Spe­zi­al­diens­ten ab­spre­chen. Fast alle halten sich für aus­rei­chend qua­li­fi­ziert und bieten oft Aus­bil­dung an. Das Ergebnis sind die zitierten viel­fäl­tig aus­ge­stal­te­ten Kurse, vor allem mit Schwer­punk­ten in Selbst­ver­tei­di­gung und Nahkampf. Das wäre eher was für Türsteher.

Wie soll ein zu­künf­ti­ger Per­so­nen­schüt­zer, bei den De­tek­ti­ven trifft das ähnlich zu, den für ihn tat­säch­lich richtigen, markt­ge­rech­ten Kurs erkennen? Die AZWV-​Zu­las­sung und Förderung allein ist of­fen­sicht­lich nicht aus­rei­chend. woran ori­en­tie­ren sich denn die Zer­ti­fi­zie­rer, wenn es keine bun­des­ein­heit­li­chen Vorgaben gibt? Sie oben, war alles zu­ge­las­sen!
Der Markt braucht sicher auch einige hoch­spe­zia­li­sier­te Per­so­nen­schüt­zer, das erfordert neben der Aus­bil­dung lang­jäh­ri­ge Be­rufs­er­fah­rung. Mehr benötigt werden Si­cher­heits­fach­kräf­te mit Per­so­nen­schutz-​Ba­sis­fä­hig­kei­ten, Kennt­nis­sen im Ver­an­stal­tungs­schutz und der VIP-​Be­treu­ung sowie dem Ob­jekt­schutz. Dies kann Start und auch Berufung sein, aber auch eine Ent­wick­lung zum aus­ge­wie­se­nen Per­so­nen­schüt­zer einleiten. Ein logischer Schritt wäre dann die Kom­man­do­füh­rer-​Wei­ter­bil­dung. Aber alles beginnt mit einer soliden Ba­sis­qua­li­fi­zie­rung, die per­sön­li­che Eignung vor­aus­ge­setzt. Die gilt es qua­li­fi­zier­ter und ein­heit­li­cher zu gestalten, eine markt- und er­geb­nis­ori­en­ter­te­re Zer­ti­fi­zie­rung als Grundlage für För­der­mit­tel kann dies positiv be­ein­flus­sen.