Der öffentliche Vorwurf, dass ein Polizist im Dienste der Mafia tätig ist, sollte auf gut recherchierten Fakten beruhen. Wir unterstellen dies. Sicher gibt es zwichen Mafia und Organisierter Kriminalität Unterschiede im Organisationsgrad und vor allem der Infiltration von Politik und Wirtschaft. Der einfache Gauner, sprich der bestechliche Politiker oder Polizist, ist schon schlimm genug und immer wieder werden entsprechende Verfahren in Berlin publik. Jetzt also eine Steigerung? Bei dem Polizisten unter (2) läuft ein Verfahren, Flucht- oder Verdunklungsgefahr scheint aber nicht zu bestehen.
Merkwürdig beim Vorwurf von Mafia-Kontakten. Immerhin ist anzunehmen, dass es beim Manipulieren von Spuren nicht bleiben dürfte, welche Informationen wurden vorher verraten und ahnte kein Vorgesetzter etwas von diversen genehmigungspflichtigen Nebentätigkeiten? Bei den GSG-9-Polizisten unter (1) liegt vorerst der Verdacht der Begünstigung, Mittäterschaft oder Dummheit nahe. Ansonsten herrscht Schweigen. Aber paßt nicht das anscheinend selbständige Delikt in ein Bild? Wie weit reicht der Einfluss der OK in Berlin tatsächlich. Bereits Mitte der 90er Jahre wurden Informationen aus dem Baltikum ignoriert, für eine Dienstreise nach Riga fehlten angeblich die Mittel.