Bundesinnenminister Schily hat auf dem Deutschen IT-Sicherheitskongress des BSI im Mai in Bonn einen "Nationalen Plan zum Schutz der Infrastrukturen in Deutschland" angekündigt. Die Notwendigkeit ergebe sich aus einer deutlichen Verschärfung der Gefährdungssituation mit partiell verheerenden Auswirkungen auf die Wirtschaft. Der Plan soll unter der Federführung des Bundesinnenministeriums gemeinsam mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erarbeitet werden. Er soll sowohl für Unternehmen als auch für private IT-Nutzer neue Strategien zur Bekämpfung von Angriffen von Hackern und Viren formulieren und bereits in diesem Jahr wirksam werden.
Zur Durchsetzung des Planes ist u.a. vorgesehen, dem BSI auch operative Aufgaben zu übertragen. Damit würde das BSI über seine Gründungsaufgabenstellung der Bekämfpung vorrangig staatlicher Spionage hinaus zukünftig stärker neben Polizei, Nachrichtendienst und Verfassungsschutz gesamtgesellschaftlich tätig werden. Im Mittelpunkt ständen weiterhin "präventive Schutz- und Organisationsmaßnahmen", verstärkt aber auch zur Abwehr einer Vielzahl nicht-staatlicher Angreifer, deren Handeln auf die Störung und Vernichtung von IT-Infrastukturen gerichtet sei oder die für Ihre verbrecherischen Aktionen die EDV missbrauchen. So könne lt. Schily heute nicht ausgeschlossen werden, dass lebensnotwendige Infrastrukturen durch Terroristen gefährdet sind. Dem gilt es wirksam vorzubeugen. Daraus können sich auch erweiterte Aufgabenstellungen für die private Sicherheitswirtschaft ergeben. Ganzheitliche Sicherheit funktional zu integrieren beinhaltet auch die Beachtung der definierten existentiell bedeutsamen Aufgaben der IT in den Unternehmen und der Möglichkeiten des Missbrauchs, vor denen ein Wachmann alleine nicht mehr schützen kann.
siehe auch die Schily-Rede