Das Krieg und Terror neue Ängste, Gefahren und Bedrohungen mit sich bringen, ist eine bekannte Erkenntnis. Allerdings wurden stille Erwartungen an steigende Nachfragen nach Sicherheitsdienstleistungen nach dem 11. September 2001 in der Breite nicht erfüllt. Zumindest aus einigen unmittelbarer betroffenen Regionen nehmen nun in der Gegenwart die Anfragen nach bestimmten Leistungen und Schutztechnik, wie gepanzerten Fahrzeugen, zu. Insoweit ist die Krise bei einigen deutschen Aus- und Umrüstern von gepanzerten Fahrzeugen nicht Ausdruck der sich abzeichnenden Entwicklung und eigentlich tragisch, den ihr Aufschwung steht bevor. Wenn man die aktuellen Entwicklungen im privaten deutschen Sicherheitsgewerbe aufmerksam betrachtet, stehen diese Unternehmen allerdings nicht allein da.
Bildungsträger leiden unter den Entwicklungen in der Bundesanstalt für Arbeit und bauen Personal ab, viele Hersteller von Sicherheitstechnik haben erhebliche Probleme bei der pünktlichen Belieferung Ihrer Kunden und im Bewachungsbereich sowie Geld- und Werttransport bilden sich gerade neue Kleinstfirmen, "Ich-AG´s", und setzten den ruinösen Wettbewerb über den Preis fort, wenngleich einige bekannte Unternehmen diesen Weg nicht mehr mitgehen wollen oder können. Die Strukturkrise des privaten Sicherheitsgewerbes in Deutschland ist offensichtlich noch nicht überwunden und wesentliche Ursachen sind die ausgeprägte Mittelständigkeit sowie die Inaktivitäten der Bundesregierung bei den Bereichen der Inneren Sicherheit, die vom privaten Sicherheitsgewerbe bedient werden. Indem der Staat dem billigsten Dienstleister den Schutz von Leben und Gesundheit sowie Sachwerten anvertraut, setzt er negative Maßstäbe. Nun stehen uns absehbar neue Gefahren ins Haus, der internationale Terrorismus unter Druck und mit Rachegelüsten, Gewöhnung an die Allgemeine Kriminalität und die Organsierte Kriminalität möglicherweise etwas vernachlässigt und neue Flüchtlingsströme kündigen sich an. Neue Herausforderungen sind aber auch Chancen!