Offenheit gehört derzeit nicht zu den Stärken öffentlicher Auftritte, weil die Folgen von allzuviel Wahrheit oft schmerzhafter sind als der übliche falsche Optimismus - wir versuchen es trotzdem: Ein Berliner Sicherheitsunternehmen sucht seit etlicher Zeit mehr als 15 IHK-geprüfte Werkschutzfachkräfte und zahlt den Berliner Tarif, für diese Qualifikation über 7,40 € pro Stunde plus Zuschläge (Normaltarif: 5,25 €/Std.). Da der Markt offensichtlich leer zu sein scheint (???), gewährt die Agentur für Arbeit eine geförderte Weiterbildung mit Einstellungszusage bei Eignung. Freudig erregt ob der Chance, eine besser honorierte Stelle anbieten zu dürfen, inseriert der Bildungsträger mehrfach in der Presse, schreibt mehrfach über 20 Agenturen für Arbeit und Jobcenter an - und sucht immer noch und mit abnehmenden Optimismus.
Unter über 300.000 Arbeitssuchenden finden sich keine 10-15 am sicheren Arbeitsplatz interessierte Kursteilnehmer mit den notwendigen Voraussetzungen. Die angeschriebenen Agenturen für Arbeit/Jobcenter sind offensichtlich anderweitig beschäftigt und hüllen sich in Schweigen - außer eines, das rügte das Anschreiben, dafür gebe es jetzt das IT-Informationssystem. Das allerdings kennt nicht die Kombination von Fortbildung mit folgender Einstellung. Hier ist alles zusammen, die freien Arbeitsplätze, die geförderte Fortbildung für Interessenten, der überdurchschnittlich bezahlte interessante Einsatz. Nur schade, dass wir keine Arbeitssuchenden und an deren Vermittlung interessierte Agenturen bzw. Jobcenter haben! Vom gleichen und einem weiteren Sicherheitsunternehmen liegen bereits analoge Anforderungen für das 2. Halbjahr 2005 vor, die Fußballweltmeisterschaft strahlt vielleicht schon ein wenig aus. Die Suche nach geeigneten Interessenten wird wohl über Berlin hinaus erfolgen müssen, deutschsprechende Interessenten aus Polen haben sich bereits gemeldet, aber ist das die Lösung?