Nun war es wieder soweit - Weihnachten und Jahreswechsel sind bereits wieder Geschichte. Das Jahr 2005 war für das deutsche Sicherheitsgewerbe kein leichtes, aber wann gabe es überhaupt schon "leichte" Jahre? Die Krise in der deutschen Wirtschaft hat uns erreicht, wie immer etwas verzögert. Aber nun sparte man an Sicherheit, wohl weil man im Gegensatz zur Unsauberkeit die Unsicherheit nicht so deutlich sehen und spüren kann - bis es zu spät ist. Zum einen wurden überall Unternehmen und Läden geschlossen und damit Sicherheitsdienstleistungen zwangsläufig überflüssig, zum anderen wird das wichtige Gut Sicherheit von Leben, Gesundheit und Sachwerten oftmals als rein immateriell empfunden und sicher unter wirtschaftlichen Druck zurück gestellt.
Der Markt bereinigte sich weiter, besonders sichtbar beim Geld- und Werttransport, den Bildungsträgern, den Detektiven und Personen- und Begleitschützern. Auch mit den Erwartungen der Fussballweltmeisterschaft gibt es aber bereits Bereiche, die partiell wieder zulegen, die Objektbewachung und die Lieferanten und Errichter von Sicherheitstechnik und kompletten Systemen gehören dazu. Somit zwingen sich unter verschiedenen Aspekten eigentlich ganzheitliche, integrierte Lösungen fast auf.
Auch der Bildungsbereich verzeichnet beachtliche Entwicklungen. Für das Sicherheitsgewerbe neigt sich ein Zustand der Improvisationen, Defizite und Modellwettstreite in der Forbildung dem Ende entgegen. Ein durchgeängiges Bildungssystem mit Erstausbildung, Umschulung, Aus- und Fortbildung für Seiteneinsteiger und Qualifizierung von Führungspersoneal für die private Sicherheitswirtschaft zeichnet sich ab - nun gilt es, dies auch qualifiziert umzusetzen, denn noch sind es vor allem Vorschriften und Absichten.
Sicherheit - nicht zu verwechseln mit Versicherungen - ist ein unersetzbares, sensibles Gut und insoweit dürfen wir auch dem Jahr 2006 mit gedämpften Optimismus entgegen schauen, unsere Leistungen und Produkte sind notwendig, nicht zu ersetzen und werden auch in der Nachfrage wieder zulegen. Dabei gilt auch für die private Sicherheitswirtschaft wie für alle Wirtschaftszweige, dass sich Qualität und Leistung in einem gesunden Verhältnis zum Preis in der Endkonsequenz durchsetzen. Der insgesamt schädliche Wettbewerb der Vergangenheit ausschließlich über den Billigstpreis sollte deshalb sowohl im Interesse der gefährdeten Unternehmen und Personen als auch der Sicherheitsdienstleister zu Ende sein - wieder ersetzt durch den Wettbewerb über das marktgerechte Angebot und dessen Qualität - unser Wunsch für 2006.